An die Nachwelt

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21. September 1944
Abel J. Herzberg
Und sie sterben weiter ... Jeden Tag. Heute wandern zwei in den Ofen. S., Bankdirektor aus Hamburg, Ästhet und feiner Herr. Am neunten Mai 1940 bekam er sein Visum für England, wo seine Frau wohnt. Sie wartet nun ... Die letzten Tage des Krieges. Und W., den wir hier Tag für Tag verhungern sahen. Apfelsinenhändler an der Ecke Kloveniersburgwal/Hoogstraat in Amsterdam. Der rechtschaffenste und wohlwollendste Mensch der Welt. Ich sehe ihn immer wieder umfallen. Ich habe ihn häufig genug gewarnt. Gestorben sind unter anderem auch Herr M.J.P. und G., dem ich meinen Arm gereicht habe, weil er nicht weiter konnte. England kommt ziemlich spät. [...] Wahr ist, dass wir Hunger und kein Brot haben. [...] Ich schaue in die Luft. Kommen sie noch nicht …? [...] Und ich schaue wieder in die Luft. Wo bleiben sie ...?
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Abel J. Herzberg 21. September 1944 Und sie sterben weiter ... Jeden Tag. Heute wandern zwei in den Ofen. S., Bankdirektor aus Hamburg, Ästhet und feiner Herr. Am neunten Mai 1940 bekam er sein Visum für England, wo seine Frau wohnt. Sie wartet nun ... Die letzten Tage des Krieges. Und W., den wir hier Tag für Tag verhungern sahen. Apfelsinenhändler an der Ecke Kloveniersburgwal/Hoogstraat in Amsterdam. Der rechtschaffenste und wohlwollendste Mensch der Welt. Ich sehe ihn immer wieder umfallen. Ich habe ihn häufig genug gewarnt. Gestorben sind unter anderem auch Herr M.J.P. und G., dem ich meinen Arm gereicht habe, weil er nicht weiter konnte. England kommt ziemlich spät. [...] Wahr ist, dass wir Hunger und kein Brot haben. [...] Ich schaue in die Luft. Kommen sie noch nicht …? [...] Und ich schaue wieder in die Luft. Wo bleiben sie ...?
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