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Reiner Text
Arnošt Holzer
21. April 1942
heute müssen wir unser Zuhause verlassen und zu einer Sammelstelle gehen. In drei oder vier Tagen werden wir demselben Schicksal folgen wie die anderen unglücklichen Menschen, die seit letztem Oktober nach und nach aus ihrem Zuhause vertrieben, ihres gesamten Besitzes beraubt und in Konzentrationslager gebracht wurden. All das widerfuhr auch uns; wir mussten alles zurücklassen, alle Möbel. Diese Wohnung war uns stets ein warmes Heim gewesen. Nun werden wir nur die notwendige Kleidung mitnehmen können, wenn wir uns auf diese Reise begeben, und wir kennen nicht das Datum unserer Rückkehr, oder ob und wann wir uns je wiedersehen werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich jemals wiedersehe, und so entschied ich mich diese Zeilen als mein Lebewohl an Dich zu formulieren. Du warst immer ein guter Junge und wir sind so stolz auf Dich. Ich wünsche Dir, dass Du immer zufrieden sein wirst in Deinem Beruf. Das Heilen soll Dir aber nicht einfach ein Weg sein, um Geld zu verdienen, sondern Du sollst das Leiden des Menschen lindern.
Mit innigsten Küssen und Grüßen sende ich Dir und Ruth ein Lebewohl. Ich bleibe stets Dein Dich liebender Vater – ‚Tata‘
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