An die Nachwelt

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07. April 1943
Moschia
Der Winter 1941/42 war überaus hart und kalt, und es war wirklich schwer, sich am Leben zu halten. Menschen sind massenweise an Hunger und Kälte gestorben, doch trotz der Raubzüge, Durchsuchungen, der steigenden Hungersnot und der Kälte lebten die Menschen weiter. Die Leute verkauften ihre Gegenstände, ihre Kleidung, Bettwäsche, usw. und arrangierten sich irgendwie. Bis zum März 1942. Dann begann der Alptraum aufs Neue. Eine wahre Bartholomäusnacht (23. März 1942). Dem Judenrate wurde befohlen, ein Kontingent von 700 Menschen aufzustellen, die ermordet werden sollten. Was, Ihr wollt nicht glauben, dass das wahr ist? Doch, so war es. Unsere Brüder, unsere Polizisten waren es, die die Menschen zu ihrem Tod führten. Der Sammelplatz der Opfer war die ehemalige Synagoge. Dort war schon eingeheizt, damit die Armen vor ihrem Tod nicht unter Kälte leiden mussten. Sie erhielten auch Brot mit Marmelade, danach wurden sie auf Lastwagen geladen und nach Janowska transportiert. Alles war fertig und vorbereitet: Gräber, Maschinengewehre, alles. Wie furchtbar war diese Nacht. Doch dies war nur der Anfang. [...] Der 31. August war furchtbar. Tausende wurden in geschlossene Viehwaggons gepfercht. Frauen, Männer und Kinder, Alte und Junge, alles wurde in Waggons geladen und in einen besonderen Schlachthof für Menschen namens Beec‘ gebracht. Die einen sagen, dass sie dort vergiftet wurden, andere, dass sie mit elektrischem Strom getötet wurden. Es ist nicht genau bekannt, wie man dort ermordet wird. Ich möchte noch anfügen, dass Davids Familie schon längst eliminiert wurde. Überall das Gleiche, in den Städten ebenso wie in den entlegensten Dörfern. Genau das Gleiche. Der Befehl war allerorts derselbe Befehl.
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Moschia 07. April 1943 Der Winter 1941/42 war überaus hart und kalt, und es war wirklich schwer, sich am Leben zu halten. Menschen sind massenweise an Hunger und Kälte gestorben, doch trotz der Raubzüge, Durchsuchungen, der steigenden Hungersnot und der Kälte lebten die Menschen weiter. Die Leute verkauften ihre Gegenstände, ihre Kleidung, Bettwäsche, usw. und arrangierten sich irgendwie. Bis zum März 1942. Dann begann der Alptraum aufs Neue. Eine wahre Bartholomäusnacht (23. März 1942). Dem Judenrate wurde befohlen, ein Kontingent von 700 Menschen aufzustellen, die ermordet werden sollten. Was, Ihr wollt nicht glauben, dass das wahr ist? Doch, so war es. Unsere Brüder, unsere Polizisten waren es, die die Menschen zu ihrem Tod führten. Der Sammelplatz der Opfer war die ehemalige Synagoge. Dort war schon eingeheizt, damit die Armen vor ihrem Tod nicht unter Kälte leiden mussten. Sie erhielten auch Brot mit Marmelade, danach wurden sie auf Lastwagen geladen und nach Janowska transportiert. Alles war fertig und vorbereitet: Gräber, Maschinengewehre, alles. Wie furchtbar war diese Nacht. Doch dies war nur der Anfang. [...] Der 31. August war furchtbar. Tausende wurden in geschlossene Viehwaggons gepfercht. Frauen, Männer und Kinder, Alte und Junge, alles wurde in Waggons geladen und in einen besonderen Schlachthof für Menschen namens Beec‘ gebracht. Die einen sagen, dass sie dort vergiftet wurden, andere, dass sie mit elektrischem Strom getötet wurden. Es ist nicht genau bekannt, wie man dort ermordet wird. Ich möchte noch anfügen, dass Davids Familie schon längst eliminiert wurde. Überall das Gleiche, in den Städten ebenso wie in den entlegensten Dörfern. Genau das Gleiche. Der Befehl war allerorts derselbe Befehl.
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