An die Nachwelt

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Nachwort
13. Mai 1943
Walter Küchenmeister
Ich gehe in aller Ruhe und mit der Gewissheit, aus sittlichem Bewusstsein gehandelt zu haben. Deshalb empfinde ich die Gewalt auch nicht als solche. Ich überwinde sie dem Begriff nach und sterbe in voller Freiheit... Sterben ist nicht der rechte Ausdruck dafür, denn... wir sterben nicht, wir wachsen ins Ewige hinein. So vollendet sich die große Kurve, die wir gemeinhin Leben nennen, und ich glaube, sie vollendet sich sinnvoll, und wo ich ende, treibt doch mein Wachstum weiter in der Zeit... Auch das ist es, was mich ruhig sterben lässt, und umso mehr, da ich weiß, dass Du in der Zeit bleiben wirst. Du bist mein Erbe, und im Übrigen trifft das zu, was Schiller in einem Brief schreibt: „Wir sind in alle Ewigkeit wir.“ Nur manchmal werden dann später meine Gedichte zu Dir sprechen, wie ich gesprochen habe. Dann wird meine Seele Dir nahe sein wie in den Stunden, da wir unser eigen waren. Glaube nicht, dass der Tod das Ende ist... Gewiss, das Leben, der unendliche Strom, der... geht jetzt weiter, muss weitergehen... Kommen und Gehen ..., am Ende ist immer das Werk und die Vollendung. Du warst für mich immer Erfüllung und Vollendung, und wo Du weiterleben wirst, bist Du es jederzeit.
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Walter Küchenmeister 13. Mai 1943 Ich gehe in aller Ruhe und mit der Gewissheit, aus sittlichem Bewusstsein gehandelt zu haben. Deshalb empfinde ich die Gewalt auch nicht als solche. Ich überwinde sie dem Begriff nach und sterbe in voller Freiheit... Sterben ist nicht der rechte Ausdruck dafür, denn... wir sterben nicht, wir wachsen ins Ewige hinein. So vollendet sich die große Kurve, die wir gemeinhin Leben nennen, und ich glaube, sie vollendet sich sinnvoll, und wo ich ende, treibt doch mein Wachstum weiter in der Zeit... Auch das ist es, was mich ruhig sterben lässt, und umso mehr, da ich weiß, dass Du in der Zeit bleiben wirst. Du bist mein Erbe, und im Übrigen trifft das zu, was Schiller in einem Brief schreibt: „Wir sind in alle Ewigkeit wir.“ Nur manchmal werden dann später meine Gedichte zu Dir sprechen, wie ich gesprochen habe. Dann wird meine Seele Dir nahe sein wie in den Stunden, da wir unser eigen waren. Glaube nicht, dass der Tod das Ende ist... Gewiss, das Leben, der unendliche Strom, der... geht jetzt weiter, muss weitergehen... Kommen und Gehen ..., am Ende ist immer das Werk und die Vollendung. Du warst für mich immer Erfüllung und Vollendung, und wo Du weiterleben wirst, bist Du es jederzeit.
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